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Title: Sensibilisierung von Beschäftigten für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen
Language: German
Authors: Brehmer, Florian Dominik 
Issue Date: 2021
Abstract: 
Insgesamt lässt sich festhalten, dass schon bei der Betrachtung der theoretischen Grundlagen zur nachhaltigen Entwicklung früh deutlich geworden ist, dass es sich bei der Nachhaltigkeitsthematik um einen sehr komplexen Sachverhalt handelt. Aus diesem Grund war es unabdingbar, sich nur auf eine der drei Dimensionen im weiteren Verlauf zu konzentrieren. Eine zielführende Anwendung des TTM wäre sonst, aufgrund der Vielzahl an zu beachtenden Verhaltensausprägungen, die auf das ökologische, ökonomische bzw. soziale Nachhaltigkeitshandeln Einfluss nehmen, nicht möglich gewesen. Im weiteren Verlauf wurde bei der Darstellung der ausgewählten theoretischen sozialpsychologischen Modelle der Einstellungs- bzw. Verhaltensänderung sichtbar, dass die Wirkungsweise der Modelle bzw. Theorien immer von der Motivation der Betroffenen abhängig ist. Alle vorgestellten Ansätze unterbreiteten allerdings, bis auf das TTM, keinerlei Vorschläge oder Maßnahmen, um auch bei Nichtmotivierten einen Veränderungsprozess zu initiieren. Somit fiel die Wahl auf das TTM. Dies ist auch damit zu begründen, dass in erster Linie eine Verhaltensänderung erfolgen sollte, da die Einstellung für mehr nachhaltiges Handeln bei einem Großteil der deutschen Bevölkerung bereits vorhanden ist. Außerdem wurde deutlich, dass eine langfristige und stabile Verhaltensänderung einen Prozess darstellt, der von einem hohen zeitlichen Aufwand geprägt ist und mit einigen Schwierigkeiten einhergeht. Zusätzlich wirken im konkreten Fall einer Sensibilisierung für mehr ökologisch nachhaltiges Verhalten auch starke Barrieren, die eine Ausführung des Zielverhaltens oder dessen Weg erheblich erschweren. Hierbei handelt es sich um Verhaltensmuster, wie fest etablierte Gewohnheiten, die besonders die Motivationsbereitschaft unterdrücken. Um diese Probleme und Hindernisse überwinden zu können, wurden daher Strategien angewandt, die in den unterschiedlichen Stadien des TTM integriert und ausformuliert wurden. Im Falle einer erfolgreichen Verhaltensänderung und der langfristigen Implementierung des Zielverhaltens, werden die Betroffenen in ihrem Arbeitsalltag verstärkt auf einen ökologisch nachhaltigen Umgang mit den mittelbaren und unmittelbaren Ressourcen achten. Dies würde sich anhand diverser neuer Verhaltensweisen zeigen. So würde beispielsweise vor jedem geplanten Ausdruck eines Dokumentes ein bewusster innerlicher Abwägungsprozess stattfinden, ob es tatsächlich notwendig ist zu drucken oder ob die mittelbare Ressource „Papier“ eingespart werden kann. Auch neue Kommunikationsmedien, wie Videokonferenzen, würden häufiger genutzt werden. Der Einsatz dieser Tools würde entsprechende Fahrtwege zu Besprechungen an anderen Standorten größtenteils überflüssig machen. Dadurch würden weniger Emissionen ausgestoßen werden, da z.B. kein Dienstwagen mehr genutzt werden muss. Diese Reduktion würde einen unmittelbaren Ressourcenschutz darstellen. Im Hinblick auf einen erfolgreichen Einsatz des TTM sind zudem auch mögliche Folgewirkungen denkbar. Welchen Einfluss hat beispielsweise das Verhalten der Beschäftigten, die das Zielverhalten fest verinnerlicht haben, auf die Personen, denen es bisher an jeglicher Bereitschaft und Einstellung für ein nachhaltiges Handeln gefehlt hat? Hierbei wäre vermutlich eine Konformitätswirkung der Gruppe auf die Betroffenen erkennbar. Dadurch würde eine, durch externe Gegebenheiten ausgelöste, Verhaltensanpassung stattfinden. Dies wiederum würde ein Auslöser für das Auftreten von kognitiver Dissonanz zwischen Einstellung und Verhalten sein, woraus langfristig eine Einstellungsänderung resultieren könnte. Eine solche Wirkungskette bedürfe allerdings einer eingehenderen Betrachtung in einer Folgearbeit. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die ökologische Nachhaltigkeit keinen Selbstzweck darstellt und eine Sensibilisierung für mehr Ressourcenschutz unbedingt erfolgen muss, damit auch langfristig eine wirtschaftliche und soziale Entwicklung sichergestellt ist. Die Menschheit ist auf die natürlichen Ressourcen angewiesen, weshalb nicht nur Unternehmen und die politischen Akteure in der Verantwortung stehen, sondern alle Menschen ihr individuelles Verhalten im Sinne einer ökologischen Nachhaltigkeit ausrichten müssen, um ihren persönlichen Beitrag zu leisten. Gelingt dies nicht, wird eine weiter steigende Ressourcenknappheit vielschichtige Folgen mit sich bringen: Einerseits eine schwächere Wirtschaftsleistung durch hohe Rohstoffpreise und andererseits eine unwiederbringliche Zerstörung der Umwelt und damit auch den Verlust der natürlichen Lebensgrundlage für alle jetzigen und künftigen Generationen. Dies gilt es unter allen Umständen zu verhindern, weshalb ein intelligenter und verantwortungsvoller Umgang mit den verfügbaren natürlichen Ressourcen unter allen Umständen sichergestellt werden muss.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/10982
Institute: Fakultät Wirtschaft und Soziales 
Department Public Management 
Type: Thesis
Thesis type: Bachelor Thesis
Advisor: Menzel, Birgit 
Referee: Ehrhardt, Wolfgang 
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