"You can't walk a dead dog" : Überlegungen zur polizeilichen Jugendsachbearbeitung mit MEIKs aus Sicht Sozialer Arbeit

Abstract

Der Beitrag setzt sich mit dem Vorschlag von BERGMANN & WESELY in der ZJJ 2/2020 auseinander. In diesem streben die Autor*innen mit der Etablierung einer Merkmalsliste für die polizeiliche Jugendsachbearbeitung eine Erweiterung des polizeilichen Blicks nicht nur auf die Tat, sondern auch auf den*die Täter*in an. Damit soll eine Etikettierung vermieden werden. Die vorgeschlagene Perspektiverweiterung auf Schutzfaktoren verbleibt jedoch in der polizeilichen Risikoorientierung mit dem Fokus auf die Verhinderung künftiger Straftaten. Eine Orientierung an den Jugendlichen nicht nur als Täter*innen, sondern als junge Menschen mit einer eigenständigen Subjektivität findet nicht statt und wird durch die strikt an Mittelschichtsnormen orientierten Schutzfaktoren eher noch erschwert.