Lizenz: | Titel: | Selbst- und Fremdeinschätzung von psychosozialen Belastungen und diesbezüglichem Unterstützungsbedarf: Eine quantitative Studie in pädiatrischen und gynäkologischen Praxen | Sprache: | Deutsch | Autorenschaft: | Gödecke, Meret | Schlagwörter: | ambulante Versorgung; psychosoziale Belastungen; frühe Hilfen; Risikoscreening; Gynäkologie; Pädiatrie | Erscheinungsdatum: | 14-Mär-2022 | Zusammenfassung: | Hintergrund: In Deutschland sind etwa 30% der Familien mit Kind im Alter von null bis zwei Jahren psychosozial belastet. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von psychischen und entwicklungsbezogenen Auffälligkeiten. Um Risikofamilien frühzeitig in der Gesundheitsversorgung zu identifizieren, hat es sich im stationären Setting bereits als hilfreich erwiesen, neben medizinischem Personal auch Eltern bei der Einschätzung von psychosozialen Belastungen und Unterstützungsbedarf zu beteiligen. Die vorliegende Studie untersucht im Rahmen der vom Projekt KID-PROTEKT erprobten psychosozialen Belastungsanamnese, inwieweit auch im ambulanten Setting diesbezügliche Selbst- und Fremdeinschätzung übereinstimmen. Methode: Im Rahmen einer Sekundäranalyse werden die Daten der Evaluationsstudie des UKE zu KID-PROTEKT neu ausgewertet. Dabei werden innerhalb einer Stichprobe von n = 1361 vorwiegend belasteten Schwangeren und Familien mit Kind Selbst- und Fremdeinschätzung von psychosozialen Belastungen und diesbezüglichem Unter-stützungsbedarf untersucht. Als Erhebungsinstrumente werden ein Belastungsbogen zur Selbsteinschätzung sowie ein Dokumentationsbogen des Orientierenden Gesprächs zur Fremdeinschätzung verwendet. Ziel der Studie ist es, die Selbst- und Fremdeinschätzung zunächst deskriptiv und anschließend bivariat auf Zusammenhänge zu untersuchen. Die Auswertung erfolgt mittels Chi-Quadrat-Tests über das Programm SPSS. Ergebnisse: Nach Auswertung der Daten ergibt sich zwischen den Ergebnissen des Belastungsbogens und der Belastungseinschätzung kein signifikanter Zusammenhang (χ²=1,96; 1 df; p=0,162; V=0,04). Zwischen der Belastungseinschätzung und der Einschätzung des Unterstützungsbedarfs besteht ein starker signifikanter Zusammenhang (χ²=336,74; 1 df; p<0,001; V=0,65). Diskussion: Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass nicht alle belasteten Familien, die ein Orientierendes Gespräch in Anspruch genommen haben, von dem Belastungs-bogen identifiziert werden konnten. Belastungen und diesbezüglicher Unterstützungsbedarf einiger Familien wurden somit erst durch das Orientierende Gespräch aufgedeckt. Diese Erkenntnis widerspricht der zugrundeliegenden wissenschaftlichen Literatur. Methodische Limitationen der Studie ergeben sich z.B. durch einen möglichen Selektionsbias bei der Stichprobenziehung sowie das Querschnittsdesign. Für eine abschließende Bewertung der Selbst- und Fremdeinschätzungen im Rahmen der Belastungsanamnese im ambulanten Setting sind weitere Studien notwendig. |
URI: | http://hdl.handle.net/20.500.12738/12597 | Einrichtung: | Fakultät Life Sciences Department Gesundheitswissenschaften |
Dokumenttyp: | Abschlussarbeit | Abschlussarbeitentyp: | Bachelorarbeit | Hauptgutachter*in: | Westenhöfer, Joachim | Gutachter*in der Arbeit: | Pawils, Silke |
Enthalten in den Sammlungen: | Theses |
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