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Titel: Nachtarbeit und Mammakarzinom : Systematische Literaturrecherche und Handlungsempfehlungen für die Pflegebranche
Sprache: Deutsch
Autorenschaft: Kausch, Jessica 
Erscheinungsdatum: 20-Okt-2022
Zusammenfassung: 
Hintergrund: In der heutigen Arbeitswelt sind Schichtarbeit und Nachtarbeit oftmals unumgänglich. In der Pflegebranche sind Schichtsysteme und Nachtarbeit unvermeidbar, um eine 24-stündige Versorgung von Patienten und Patientinnen zu gewährleisten. Die IARC hat Nachtarbeit als „wahrscheinlich kanzerogen für Menschen“ eingestuft, da es zu einer Unterbrechung des natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus kommt. Daraus ergeben sich weitgehende gesundheitliche Folgen für Nachtarbeiter:innen. Die biologischen Mechanismen, die zu dem erhöhten Krebsrisiko führen sind weitestgehend ungeklärt. Methodik: Mittels einer systematischen Literaturrecherche wurden der aktuelle Forschungsstand zu den Zusammenhängen zwischen Nachtarbeit und dem Brustkrebsrisiko untersucht. Als Studienpopulation wurden Krankenpfleger:innen ausgewählt. Die Literaturrecherche wurde in der wissenschaftlichen Online-Datenbank PubMed mit den Suchbegriffen night shift AND (breast cancer OR breast carcinoma) AND (nurse OR health professional) durchgeführt. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden nach entsprechenden Ein- und Ausschlusskriterien gefiltert und qualitativ bewertet. In den letzten fünf Jahren wurden sieben Artikel zur Thematik veröffentlich, davon zwei systematische Literaturrecherchen, drei Fall-Kontroll-Studien und zwei Kohortenstudien. Aus den Ergebnissen sollen Handlungsempfehlungen für die Pflegebranche abgeleitet werden. Ergebnisse: Die untersuchten Studien zeigen eine positive Assoziation zwischen Nachtarbeit und dem Brustkrebsrisiko. Allerdings ist es angesichts der Heterogenität der Studien schwer, diese miteinander zu vergleichen. Besondere Unterschiede lassen sich hier in der Wahl der Interventions- und Kontrollgruppen finden. Einige Studien haben zwischen Tag- und Nachtarbeiter:innen unterschieden, während andere zwischen Brustkrebspatientinnen und gesunden Krankenschwestern differenziert haben. In den Studien, die biologische Marker untersucht haben, wurden negative genetische Veränderungen festgestellt, die das Risiko für eine Brustkrebserkrankungen erhöhen können. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass weitere Risikofaktoren wie ein erhöhter Body-Mass-Index und Alkohol- und Tabakkonsum vermehrt bei Nachtarbeiter:innen vorkommen. Fazit und Handlungsempfehlungen: Aufgrund der Heterogenität der Studien, ist die Evidenz für einen Zusammenhang zwischen Nachtarbeit und dem Brustkrebsrisiko unstimmig. Trotzdem sollte in Betrieben das Präventionsprinzip angewandt werden. Die Auswahl von optimalen Schichtsystemen sollte nach den richtigen Kriterien ausgewählt werden und im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung und dem Gesundheitsmanagement Interventionen und Aufklärungsmaßnahmen für Nachtarbeiter:innen organisiert werden. Diese sollten Informationen zur Erkrankung des Mammakarzinoms, zu den Einflüssen des Lebensstils und der Familienhistorie beinhalten. In der Forschung sollten weitere Studien zur Thematik durchgeführt werden.

Background: In today ́s society, shift and night work are often unavoidable, especially in the care industry to ensure 24-hour care for patients. The IARC has classified night work as “probably carcinogenic to humans” because it disrupts the natural sleep-wake-cycle. This causes negative health consequences for night workers. The biological mechanism that lead to the increased risk of cancer are mostly unexplained. Method: A systematic literature research was carried out to review the connection between night shift work and the risk of breast cancer. Nurses were selected as study population. The literature research was carried out in the scientific online database PubMed using the search terms night shift AND (breast cancer OR breast carcinoma) AND (nurse OR health professional). The results were filtered by relevant inclusion and exclusion criteria and the quality of the studies assessed. In the last five years seven studies on the topic including two systematic reviews, three case-control-studies and two cohort studies were published. The results will be used to conduct recommendations of action for the care industry. Results: The examined studies show a positive association between night work and the risk for breast cancer. However, given the heterogeneity of the studies, it is difficult to compare them. Differences can be found in the population of the cases and controls. Some studies differentiated between day and night workers, others between breast cancer patients and healthy nurses. The studies that examined biological markers found negative genetic changes that can result in a higher breast cancer risk. The results showed that other risk factors such as increased body-mass-index and alcohol and tobacco consumption are more common among night workers. Conclusion and recommendation for action: Due to the heterogeneity of the studies, the evidence for a connection between breast cancer risk and night is inconsistent. Companies should still apply the prevention principle. Shift systems should be created accordingly, and occupational health promotion should plan interventions for night workers. This should include information on breast cancer, lifestyle influences and the breast cancer family history. Further studies should be carried out that examine the connection between night shift work and breast cancer risk.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/13207
Einrichtung: Fakultät Life Sciences 
Department Ökotrophologie 
Dokumenttyp: Abschlussarbeit
Abschlussarbeitentyp: Bachelorarbeit
Hauptgutachter*in: Flothow, Annegret 
Gutachter*in der Arbeit: Peters, Birgit Käthe 
Enthalten in den Sammlungen:Theses

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