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Title: Regionale Unterschiede in der Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen : Eine Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Anzahl der stationär erbrachten Kniegelenkimplantationen und Potenziale einer sektorenübergreifenden Versorgung
Language: German
Authors: Lucht, Melanie 
Issue Date: 20-Oct-2022
Abstract: 
Hintergrund: Im Vergleich zu anderen Ländern wurden in Deutschland im Gesundheitswesen umfangreiche Überkapazitäten festgestellt. Auch die Zahl der durchgeführten Implantationen von Kniegelenken ist im internationalen Vergleich deutlich erhöht. Selbst innerhalb Deutschlands konnten regionale Schwankungen in der Häufigkeit registriert werden. Mit Blick auf das Roemersche Gesetz könnte angenommen werden, dass die umfangreichen stationären Kapazitäten in Deutschland zu einer erhöhten Anzahl von Krankenhausleistungen führen. Angesichts der begrenzten Ressourcen ist die medizinische Notwendigkeit von erbrachten Leistungen jedoch essenziell. Ziel: Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden Einflussfaktoren auf die stationär erbrachte Leistungsmenge am Beispiel von Kniegelenkimplantationen untersucht. Im Vordergrund stehen hierbei die Anzahl an Krankenhausbetten und die Anzahl an niedergelassenen Orthopäd*innen. So sollen mögliche Fehlanreize des Gesundheitssystems identifiziert und Potenziale einer sektorenübergreifenden Versorgung erörtert werden. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine multiple lineare Regression durchgeführt. Anschließend dienten Experteninterviews dazu, die Ergebnisse einzuordnen und Potenziale einer sektorenübergreifenden Versorgung sowie weitere mögliche Einflussfaktoren zu erörtern. Ergebnisse: Die Anzahl der implantierten Knieendoprothesen steigt um 1, wenn die Anzahl der Krankenhausbetten um -0,35 und die Anzahl der Orthopäd*innen um -0,15 sinkt. Der Regressionskoeffizient der Variable zur Ermittlung der Interaktion zeigt einen signifikant positiven Effekt. Weitere Einflussfaktoren stellen Vergütungsstrukturen und Mengenregelungen dar. Zusammenfassung: Die Hypothese konnte nicht bestätigt werden. Stattdessen wurde gezeigt, dass Knieoperationen in ländlichen Gebieten häufiger durchgeführt werden als in Städten. Mögliche Erklärungen finden sich im begrenzten Zugang zur medizinischen Versorgung und in individuellen Faktoren der Patient*innen. Je nach Ausmaß und Gestaltung kann die sektorenübergreifende Versorgung eine potenzielle Versorgungsform zur Reduktion der genannten (Fehl-)Anreize sein.

Background: In comparison to other countries, extensive overcapacities were detected in Germany and also the number of knee joint implantations increased significantly in international comparison. Even within Germany, regional variations in frequency have been observed. Considering Roemer's law, it could be assumed that the extensive hospital capacities in Germany lead to an increased number of hospital services. However, given the limited resources, medical necessity of services provided is essential. Objective: In this study, factors influencing the number of inpatient services is investigated using the example of knee joint implantations. The main focus is on the number of hospital beds and the number of orthopedic surgeons in private practice. The aim is to identify possible misaligned incentives of the health care system, which could possibly overshadow the medical aspects in the decision-making process and potentials of cross-sectoral care are to be discussed. Method: Multiple linear regression was used to answer the research question. Subsequently, expert interviews served to classify the results, to identify potentials of cross-sectoral care as well as further possible influencing factors. Results: The number of implanted knee arthroplasties increases by 1 if the number of hospital beds decreases by -0.35 and the number of orthopedic surgeons decreases by -0.15. The regression coefficient of the interaction variable shows a significant positive effect. Other influencing factors are reimbursement structures and volume regulations. Summary: The hypothesis could not be confirmed. Instead, it was shown that knee surgeries are performed more frequently in rural areas than in urban areas. Possible explanations can be found in the limited access to medical care and in individual factors of the patients. Depending on the extent and design, cross-sectoral care can be a potential form of care to reduce the aforementioned (mis)incentives.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/13213
Institute: Fakultät Life Sciences 
Department Gesundheitswissenschaften 
Type: Thesis
Thesis type: Master Thesis
Advisor: Zöllner, York Francis 
Referee: Brockmann, Judith 
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