Titel: | Erfassung des Status Quo und Einschätzung des Entlastungspotentials der Notfallambulanzen in deutschen Krankenhäusern auf Basis der Analyse des Behandlungsmodells „Retail Health Clinic“ aus den USA | Sprache: | Deutsch | Autorenschaft: | Pham, Lisa | Erscheinungsdatum: | 16-Mai-2023 | Zusammenfassung: | Hintergrund: Die ambulanten Notfallambulanzen in Deutschland drohen wegen steigender Patientenzahlen zu überlasten. Diese Entwicklung wird zum Teil durch die Zunahme von ambulant-sensitiven Notfallpatient*innen begründet. Angesichts dessen ist eine Lösung für die Entlastung der Krankenhausambulanzen zugunsten der Wirtschaftlichkeit und Patientensicherheit notwendig. Das Ziel der Arbeit ist die Analyse der Übertragbarkeit des US-amerikanischen Behandlungsmodells „Retail Health Clinic“ auf das deutsche Gesundheitssystem. Methodik: Zur Bearbeitung der Forschungsfrage werden sechs qualitative Experteninterviews geführt. Die Studiengruppe setzt sich aus leitenden Ärzt*innen und Vertreter*innen von gesundheitspolitischen Institutionen zusammen. Im Rahmen der Vor- und Nachbereitung der Interviews wird eine ergänzende Literaturrecherche durchgeführt. Die Auswertung der Experteninterviews erfolgt mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Ergebnisse: Eine bedingte Übernahme des US-amerikanischen Behandlungsmodells ist unter bestimmten Voraussetzungen denkbar. Eine Behandlung von Krankheiten durch nicht-ärztliches Personal, wie etwa Physician Assistants (PA), ist in Deutschland nicht etabliert und bedarf neuer Rechtsbedingungen. Optionen für die Vergütung der Leistungen von PAs sind ein Pauschalsystem oder eine leistungsbezogene Vergütung mit krankheits- oder qualifikationsbezogener Differenzierung. Darüber hinaus könnte eine Retail Health Clinic durch eine Vorhaltefinanzierung oder ein Genossenschaftssystem finanziert werden. Über das Einsparpotential wird kontrovers diskutiert. Einerseits können die Gesamtausgaben durch eine zusätzliche Versorgungsebene ansteigen. Andererseits sind Einsparungen aufgrund der Umlenkung von kostenintensiven Bagatellpatient*innen aus Krankenhäusern zu erwarten. Diskussion: Für die Etablierung von Retail Health Clinics im ambulanten Bereich ist zunächst eine rechtliche Grundlage für das nicht-ärztliche Personal zu schaffen. Dies umfasst neben der Vereinheitlichung ihrer Handlungsbefugnisse auch eine neue Vergütungsregelung. Bezüglich des Einsparpotentials können keine finalen Aussagen getroffen werden, da dieses nach Patientenverhalten und Komplexität der Beschwerden variiert. Abzusehen ist, ob nach dem Inkrafttreten des ausstehenden Notfallreformgesetzes der Bedarf an einer Entlastung der Notfallambulanzen weiterhin besteht. |
URI: | http://hdl.handle.net/20.500.12738/13549 | Einrichtung: | Fakultät Life Sciences Department Gesundheitswissenschaften |
Dokumenttyp: | Abschlussarbeit | Abschlussarbeitentyp: | Bachelorarbeit | Hauptgutachter*in: | Zöllner, York Francis | Gutachter*in der Arbeit: | Haufs, Michael |
Enthalten in den Sammlungen: | Theses |
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