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Title: Ermittlung von Schwierigkeiten und Unterstützungsbedarf bei der Pflege von demenziell erkrankten Personen während der SARS-CoV-2 Pandemie am Beispiel der Kommune Oldenburg/Niedersachsen
Language: German
Authors: Gonschor, Cecile 
Issue Date: 24-May-2023
Abstract: 
Infolge der SARS-CoV-2-Pandemie werden von der Bundesregierung ab März 2020 strenge Maßnahmen zur Infektionsvermeidung beschlossen und im Laufe der Pandemie weiter angepasst. So bestehen im betrachteten Zeitraum von März 2020 bis März 2021 u. a. eine Mundschutzpflicht im öffentlichen Innenbereich und teilweise auch im Außenbereich, Kontakt- und Besuchsbeschränkungen, Hygienevorschriften sowie eine Abstandsvorschrift von mindestens 1,5 m. Des Weiteren kommt es zur temporären Schließung von nicht dringend notwendigen Einrichtungen, insbesondere im Freizeit-, aber auch im Bildungs- und Betreuungsbereich. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird sich als Ziel genommen, die Auswirkung der Pandemie sowie die darauffolgenden Maßnahmen zu ermitteln. Im Fokus liegen hierbei Menschen mit Demenz, die aufgrund des Krankheitsbildes und dem erhöhten Bedarf an Unterstützung und Pflege eine besondere Gruppe darstellen. Durch die zunehmende Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten, des Alters und der daher erhöhten Wahrscheinlichkeit anderweitig erkrankt zu sein, können Menschen mit Demenz als Risikogruppe betrachtet werden. So finden sich diese Faktoren in der Auflistung des Robert Koch-Instituts (2021d) zu Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf wieder. Aufgrund dessen ist im Versorgungsalltag von Menschen mit Demenz von Einschränkungen durch Bundesbeschlüsse sowie einer erhöhten Angst vor einer Infektion auszugehen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit zum Erlangen des Bachelors of Science wird daher folgende Forschungsfrage beantwortet: Welche Schwierigkeiten und welcher daraus resultierende Unterstützungsbedarf ergeben sich infolge der SARS-CoV-2-Pandemie für demenziell erkrankte Personen in der Kommune Oldenburg? Im Fokus stehen hierbei die Schwierigkeiten und der dadurch hervorgehende Unterstützungsbedarf im Rahmen der Pflege und Versorgung von Menschen mit Demenz. Aufgrund der noch schwach ausgeprägten bis nicht existenten wissenschaftlichen Lage, wird eine empirische Untersuchung durchgeführt. Unter Berücksichtigung der Ressourcen fällt die Wahl auf eine retrospektive Querschnittsstudie für den Zeitraum März 2020 bis März 2021. In Zusammenarbeit mit der Jade Hochschule Oldenburg und dem BürgerLabor wird ein Onlinefragebogen mit insgesamt 43 Fragen erstellt, welcher der Öffentlichkeit in der Kommune Oldenburg von Januar bis März 2021 zur Verfügung gestellt wird. Zielgruppe sind vor allem Anund Zugehörige von Menschen mit Demenz. Nach Auswertung der Ergebnisse ergeben sich verschiedene Anzeichen von Schwierigkeiten für Menschen mit Demenz in der Kommune Oldenburg; so wird in der Stichprobe (n=70) insbesondere von einem erschwerten Zugang zur ärztlichen Versorgung, dem Mangel an Betreuungs- und Pflegemöglichkeiten sowie einem Mangel an sozialen Kontakten berichtet. Zudem reagiert jeder zweite Mensch mit Demenz mit Unverständnis auf die aktuellen Einschränkungen und Veränderungen, wodurch ein erhöhtes Konfliktrisiko zwischen den Pflegenden und der betroffenen Person entstehen kann. Im Bereich der ambulanten und teilstationären Pflege ergeben sich keine signifikanten Schwierigkeiten. Ein erhöhter Unterstützungsbedarf der Menschen mit Demenz besteht vor allem im sozialen und psychischen Bereich. Die Repräsentativität für die Kommune Oldenburg ist aufgrund der geringen Teilnehmer_innenzahl nicht gegeben. So konnten nur etwa 2,3 % der geschätzten 3.085 demenziell erkrankten Personen in Oldenburg erreicht werden (vgl. Alzheimer Gesellschaft Oldenburg, o. D.). Ein Aufbau von weiteren Studien auf die Ergebnisse der vorliegenden Studie ist daher dringend erwünscht. Jedoch sollte nicht erst ein Abwarten von repräsentativeren Ergebnissen stattfinden, sondern bereits erste Interventionen auf Grundlage der Ergebnisse entwickelt und implementiert werden, um bereits angedeuteten Problematiken entgegenzuwirken und den kommunizierten Unterstützungsbedarf entgegenzukommen. Dies ist insbesondere empfehlenswert im Hinblick auf eine mögliche vierte Welle durch die Delta-Variante des SARS-CoV-2, welche trotz vollständiger Impfung zu einer Erkrankung führen kann.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/13719
Institute: Fakultät Life Sciences 
Department Gesundheitswissenschaften 
Type: Thesis
Thesis type: Bachelor Thesis
Advisor: Haufs, Michael 
Referee: Illiger, Kristin 
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