Entstehende Herausforderungen für Gastronomiebetriebe im Außer-Haus-Verkauf durch Änderungen des Verpackungsgesetzes mit Wirkung ab 01.01.2023

Abstract

Zur Eingrenzung der Umweltbelastungen durch zunehmende Abfallmengen sind politische Entscheidungen notwendig. In der Gastronomiebranche betrifft dies unter anderem die Lebensmittelverpackungen, zu denen auch jene für den Außer-Haus-Verzehr zählen. Im Zuge der Novellierung der entsprechenden Richtlinie (EU) 2018/852 wurden die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, den Einsatz von wiederverwendbaren Verpackungen zu erhöhen. In Deutschland wurde dementsprechend das Verpackungsgesetz angepasst. Ab 2023 müssen Unternehmen, die Einwegkunststoffverpackungen oder Einwegbecher anbieten, ebenfalls eine Mehrwegvariante zur Verfügung stellen. Ausgenommen davon sind kleine Betriebe, die den Kund*innen jedoch ermöglichen müssen, Waren in mitgebrachte Behälter abzufüllen. Die dadurch entstehenden Herausforderungen sind Gegenstand dieser Arbeit und wurden anhand einer Literaturrecherche sowie durch leitfadengestützte Expert*inneninterviews mit Akteuren der Gastronomiebranche herausgearbeitet. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Schwierigkeiten je nach Betrieb sehr unterschiedlich gestalten. Es müssen ein passendes Mehrwegsystem ausgewählt, Lagerkapazitäten für die Behältnisse zur Verfügung gestellt sowie Kassensysteme angepasst werden. Zusätzlich besteht ein Mehraufwand im Spülen und Bereitstellen der Mehrwegverpackungen. Eine weitere Herausforderung sind die Schulung und das Motivieren der Mitarbeitenden, um eine erfolgreiche und hygienisch einwandfreie Nutzung der Systeme zu gewährleisten. Die größte Schwierigkeit besteht jedoch in der Gewinnung der Kund*innen für die Nutzung dieser. Sie müssen für die Relevanz der Reduzierung von Einwegverpackungen sensibilisiert werden, was nun Aufgabe der Gastronom*innen wird. Ziel weiterführender Bestrebungen muss es also sein, die Akzeptanz für die Nutzung von Mehrwegsystemen zu verbessern und die Anwendung zu vereinfachen. Zudem scheinen die bisher nicht flächendeckend vorhandenen Rückgabemöglichkeiten ein Hindernis für die Nutzung darzustellen. Zur erfolgreichen Umsetzung ist zukünftig weitere Hilfestellung durch die Politik nötig.

Political decisions are necessary to limit the environmental impact of increasing amounts of waste. In the catering industry, this mainly concerns food packaging, which also includes packaging for outof- home consumption. By amending the corresponding Directive (EU) 2018/852, the member states were obliged to increase the use of reusable packaging. In Germany, the Packaging Act was adjusted accordingly. From 2023 onwards, companies that offer disposable plastic packaging or disposable cups must also provide a reusable alternative. Small businesses are exempt from this, but they must allow customers to fill goods into containers they have brought with them. The challenges that arise from this are the subject of this thesis and were found through literature research as well as through guided expert interviews with different parties in the catering industry. It was found that the difficulties vary greatly from business to business. A suitable returnable system must be selected, storage capacities for the containers have to be made available and cash register systems have to be adapted. In addition, there is an extra effort in cleaning and providing the reusable packaging. Another challenge is the training and motivation of staff to ensure the successful and hygienic use of the systems. The greatest difficulty, however, is winning over customers to actually use them. They must be made aware of the relevance of reducing disposable packaging, which is now the task of the caterers. The aim of further efforts must therefore be to improve the acceptance of the use of returnable systems and to simplify their utilisation. In addition, the return options, which are not yet available everywhere, seem to be an obstacle. For successful implementation, further support from politics will be necessary in the future.