Auswirkung einer modifizierten Atkins-Diät mit einem täglichen Kohlenhydratanteil von 15-20g auf die Häufigkeit der Anfälle bei erwachsenen Patient*innen mit pharmakoresistenter Epilepsie

Abstract

Hintergrund: Epilepsien sind neurologische Erkrankungen, welche häufig schon im Kindesalter auftreten. Etwa ein Drittel der Epilepsiepatient*innen leiden an einer pharmakoresistenten Epilepsie, weshalb alternative Therapien zu Einsatz kommen müssen. Viele Studien belegen eine effektive Wirkung auf die Anfallshäufigkeit durch eine modifizierten Atkins Diät (MAD) bei Kindern mit pharmakoresistenter Epilepsie. Jedoch gibt die Forschung nur eine begrenzte Datenverfügbarkeit über die Wirkung bei erwachsenen Patient*innen, daher ist das Ziel dieser Arbeit, die Auswirkung einer MAD mit einem täglichen Kohlenhydrat (KH)- Anteil von 15-20g auf die Anfallshäufigkeit bei erwachsenen Patient*innen mit pharmakoresistenter Epilepsie zu untersuchen. Methodik: Vor diesem Hintergrund wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed.gov, Cochrane Register Library und International Clinical Trials Registry Platform durchgeführt. Anhand der Ein- und Ausschlusskriterien wurden sieben Studien eingeschlossen, darunter zwei Randomised Controlled Trials (RCT). Ergebnisse: Sechs Studien zeigten signifikante Ergebnisse hinsichtlich der Reduzierung der Anfälle um >50% mit teilweise sogar Anfallsfreiheit. Die Interventionszeiträumen waren alle unterschiedlich lang. Die siebte Studie, welche einer der beiden RCT ist, zeigte als Ergebnis nur eine Reduktion der Anfallshäufigkeit um 25-50%, weshalb keine Signifikanz vorliegt. Diese Studie zeigte extreme Veränderungen in beiden Gruppen. Die Drop-out Rate ist in allen sieben Studien sehr hoch ausgefallen, aufgrund des zeitlichen und finanziellen Aufwandes. Zudem haben nur wenige Teilnehmer*innen, trotz signifikanter Anfallsreduktion die Diät nach dem Interventionszeitraum, weiter durchgeführt. Schlussfolgerung: Zusammenfassend kann anhand dieser Arbeit gezeigt werden, dass bei der diätetische Einsatz einer MAD eine mögliche Therapieoption darstellt. Um die Ergebnisse bestätigen zu können sind weitere Studien erforderlich.

Background: Epilepsies are neurological diseases that often occur in childhood. About one third of epilepsy patients suffer from pharmacoresistant epilepsy, which is why alternative therapies have to be used. Many studies show an imense effect on seizure frequency with a modified Atkins diet (MAD) on children with pharmacoresistant epilepsy. However, research gives limited data availability on the effect in adult patients, therefore the aim of this work is to evaluate the effect of a MAD with a daily carbohydrate (KH)- proportion of 15-20g on seizure frequency on adult patients with pharmacoresistant epilepsy. Methods: With this in mind, a systematic literature search was performed in the Pubmed.gov, Cochrane Register Library, and International Clinical Trials Registry Platform databases. Based on the inclusion and exclusion criteria, seven studies were included, including two randomized controlled trials (RCT). Results: Six trials showed significant results in terms of seizure reduction by >50% ,some with even seizure freedom. The intervention periods were all of different lengths. The seventh study, which is one of the two RCTs, showed only a 25-50% reduction in seizure frequency as a result, which leads tot he conclusion that there is no significance. This study showed extreme changes in both groups. The drop-out rate was very high in all seven studies, which can be explained with the fact that the participation is cost- and time-intensive. Furthermore, only a few participants continued the diet after the intervention period, despite significant seizure reduction. Conclusion: In summary, this study shows that dietary MAD is a possible therapeutic option. Further studies are needed to confirm the results.