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Titel: Psychosoziale Krebsberatung : eine Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Erfüllung von Beratungsanliegen und der Belastung von Ratsuchenden
Sprache: Deutsch
Autorenschaft: Haasis, Hanna F. 
Erscheinungsdatum: 19-Jun-2023
Zusammenfassung: 
Hintergrund: Eine Krebserkrankung kann bei den Patient*innen und deren Angehörigen aufgrund körperlicher, psychischer und sozialer Veränderungen zu psychischen Belastungen führen. In Hamburg bieten die Krebsberatungsstellen in Eppendorf und Harburg psychosoziale Krebsberatungen an, um Betroffene bei psychischen, sozialen und sozialrechtlichen Fragen zu unterstützen. Aktuell gibt es nur wenig Evidenz über die Wirksamkeit psychosozialer Beratungen. Inwieweit das Ausmaß erfüllter Beratungsanliegen in den Hamburger Krebsberatungsstellen Einfluss auf das Belastungsempfinden nimmt, ist Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit. Methodik: Es wurden Daten einer prospektiven Evaluierungsstudie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf genutzt. Die Stichprobe (N = 278) beinhaltet Patient*innen und deren Angehörige, die zwischen Dezember 2018 bis April 2021 erstmalig eine Hamburger Krebsberatungsstelle aufsuchten. Die Erhebungen erfolgten unmittelbar vor (T0) und zwei Wochen nach der ersten Beratung (T1). Es wurden soziodemografische Daten, der Zeitpunkt der Diagnose, die Belastungen zu T0 und T1 (Distress-Thermometer), die körperliche Funktionsfähigkeit (Subskala des Short Form-8 Health Surveys) sowie die Anzahl und die Erfüllung relevanter Beratungsanliegen erfasst. Ergebnisse: Die Beratungsanliegen wurden im Schnitt „übermäßig“ erfüllt. Sowohl vor als auch nach der Beratung hatte die Mehrzahl der Befragten ein klinisch relevantes Belastungsmaß (T0: 90.6 % vs. T1: 83.1 %). Jedoch sank die durchschnittliche Belastung von 6.77 Punkten (SD = 2.19) auf 6.19 Punkte (SD = 2.32) nach der Beratung. Die Unterschiede waren signifikant (Z = -4.320, p < .0001) mit einem schwachen Effekt (r = .259). Die multiple lineare Regressionsanalyse zeigte mit Kontrolle auf soziodemografische und medizinische Faktoren, dass kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Belastungsveränderung und dem Erfüllungsgrad vom Beratungsanliegen gibt. Auch die soziodemografischen und medizinischen Variablen wiesen keinen signifikanten Zusammenhang mit der Veränderung der Belastung auf. Fazit: Die Wirksamkeit psychosozialer Krebsberatungen sollte Untersuchungsgegenstand zukünftiger Studien bleiben. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass die Erfüllung von Beratungsanliegen allein keinen Einfluss auf die Belastungsveränderung hat. Aus diesem Grund sollte das Erfüllen von Beratungsanliegen nicht der Hauptfokus im klinischen Beratungsalltag sein. Hingegen müssen weitere Faktoren, welche die Beratungsqualität und die Beratungseffizienz bestimmen, identifiziert werden, damit deren Einfluss auf die Belastung konkret untersucht werden kann.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/13784
Einrichtung: Fakultät Life Sciences 
Department Gesundheitswissenschaften 
Dokumenttyp: Abschlussarbeit
Abschlussarbeitentyp: Bachelorarbeit
Hauptgutachter*in: Schillmöller, Zita 
Gutachter*in der Arbeit: Lingens, Solveigh 
Enthalten in den Sammlungen:Theses

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