Umgang mit dem Klimawandel : Welche Auswirkungen haben Hitzewellen auf die Struktur des Rettungswesens in Deutschland?

Abstract

Die Einflüsse des Klimawandels auf den menschlichen Organismus bergen eine Reihe aktueller und zukünftiger Gesundheitsrisiken, die die Akteure des Gesundheitssystems verstehen, verfolgen und bewältigen müssen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Hitzewellen und Krankenhauseinweisungen als Indikator für den Einfluss von Hitze auf Morbidität. Zur erhöhten Mortalität bei Hitzewellen liegen bereits valide Daten vor, wohingegen die Morbidität im Rahmen von Hitzeereignissen bisher nur unzureichend betrachtet wurde. Für die Untersuchung wurde die Methode der systematischen Literaturanalyse mit anschließender Metaanalyse der resultierenden Studien gewählt. Mit Hilfe von wissenschaftlichen Datenbanken wurde die vollständige aktuelle Literatur zum Thema hitzeassoziierte Krankenhauseinweisungen für den Zeitraum zwischen 2016 und 2021 gesichtet. Nach der Anwendung entsprechender Ein- und Ausschlusskriterien wurden acht Studien für die Metaanalyse zugelassen. Anhand der vorliegenden Daten zu Effektschätzern wurde eine Aussage über das erhöhte Risiko von Krankenhauseinweisungen durch Hitzewellen getroffen. In Deutschland existieren zum jetzigen Zeitpunkt im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern keine Hitzeschutzpläne, um auf Hitzewellen entschieden zu reagieren. Das Risiko vermehrter Krankenhauseinweisungen ist ein bisher wenig untersuchter Faktor in der Bewältigung klimabedingter Gefahren und wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen.