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Titel: Welche Anforderungen ergeben sich aus dem Begriff der Klimaneutralität und den Irreführungsverboten an die Verwendung von Gütesiegeln mit der Umweltaussage „klimaneutral“ im Lebensmittelbereich und werden diese erfüllt?
Sprache: Deutsch
Autorenschaft: Jeutter, Paulina 
Schlagwörter: Klimaneutralität; Irreführungsverbote; Kompensationsmaßnahmen; Climate Partner; Carbon Trust; climate neutrality
Erscheinungsdatum: 6-Okt-2023
Zusammenfassung: 
Mit der zunehmenden Relevanz der Klimaneutralität in der Politik wuchs auch das Interesse der Unternehmen, Klimaneutralität zu erzielen und damit zu werben. Durch eine Vermeidung, Reduktion und Kompensation können sie Klimaneutralität für ihre Produkte erreichen und anschließend damit werben. Die vorliegende Arbeit führt die Anforderungen auf, die sich aus dem Begriff der Klimaneutralität und den Irreführungsverboten an die Verwendung von Gütesiegeln mit der Umweltaussage „klimaneutral“ ergeben und beantwortet die Frage, ob diese in der Praxis erfüllt werden. Hierfür wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Aus dem Begriff der Klimaneutralität ergeben sich nicht direkt Anforderungen an die Verwendung der Umweltaussage, bisher fehlt sowohl eine einheitliche als auch eine verbindliche Definition der Bezeichnung, die Regeln hierzu festlegt. Werden Kompensationsmaßnahmen ergriffen, müssen allerdings gewisse Vorgaben eingehalten werden. Diese gelten den Unternehmen, die die Gütesiegel ausstellen, da sie für die Ausstellung der Klimaneutralitätssiegel und die Auswahl der Klimaschutzprojekte verantwortlich sind, in diesem Fall wurden die Anbieter „Climate Partner“ und „Carbon Trust“ betrachtet. Aufgrund fehlender administrativer Überwachung kann bisher keine Aussage darüber getroffen werden, ob die Emissionen der Unternehmen korrekt berechnet werden und die Klimaschutzprojekte tatsächlich die kalkulierten Emissionen ausgleichen. Die geltenden Irreführungsverbote beziehen sich nicht direkt auf Werbung mit Umweltaussagen, sondern behandeln grundsätzlich irreführende Geschäftspraktiken. Grundsätzlich sind irreführende Handlungen sowie irreführende Unterlassungen verboten. Die Gerichte verlangen überwiegend eine Erläuterung zur Erreichung der Klimaneutralität im Unternehmen. Es wird mehrheitlich entschieden, dass die fehlende Kennzeichnung von Produkten mit der Aussage „klimaneutral“ zu einer Irreführung der durchschnittlichen Verbraucher*innen führen kann. Daraus kann schlussgefolgert werden, dass die rechtlichen Vorgaben nicht ausreichend eingehalten werden. Mit Sicherheit kann diese Frage allerdings nicht beantwortet werden, da selbst die Rechtsprechung dahingehend uneinheitlich ist, wie die Anforderungen auszulegen sind.

With the increasing relevance of climate neutrality in politics, the interest of companies in achieving climate neutrality and advertising it also grew. Through avoidance, reduction and compensation, they can achieve climate neutrality for their products and subsequently advertise it. This paper lists the requirements arising from the concept of climate neutrality and the prohibition of misleading statements on the use of quality labels with the environmental claim "climate neutral" and answers the question of whether these requirements are met in practice. For this purpose, a systematic literature research was carried out. The term "climate neutrality" does not directly imply any requirements for the use of the environmental claim; up to now, there has been no uniform or binding definition of the term that would lay down rules in this regard. If com-pensation measures are taken, however, certain requirements must be met. These apply to the companies issuing the labels, as they are responsible for issuing the climate neutrality labels and selecting the climate protection projects; in this case, the providers "Climate Partner" and "Carbon Trust" were considered. Due to the lack of administrative monitoring, it is not yet possible to say whether the companies' emissions are calculated correctly and whether the climate protection projects actually offset the calculated emissions. The applicable prohibitions on misleading statements do not relate directly to advertising with environmental statements but deal with misleading business practices in principle. In principle, misleading acts as well as misleading omissions are prohibited. The courts predominantly require an explanation of how the company has achieved climate neutrality. The majority of courts have ruled that the lack of labeling of products with the statement "climate neutral" can lead to misleading the average consumer*. It can be concluded from this that the legal requirements are not sufficiently complied with. However, this question cannot be answered with certainty, as even the case law is inconsistent as to how the requirements are to be interpreted.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/14220
Einrichtung: Department Ökotrophologie 
Fakultät Life Sciences 
Dokumenttyp: Abschlussarbeit
Abschlussarbeitentyp: Bachelorarbeit
Hauptgutachter*in: Holle, Martin 
Gutachter*in der Arbeit: Teufer, Tobias 
Enthalten in den Sammlungen:Theses

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