Nahrungsmittelanreicherung als Maßnahme zur Verbesserung der Vitamin-D-Versorgung bei Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status in Deutschland : eine systematische Literaturrecherche

Abstract

Der niedrige Vitamin-D-Versorgungsstatus in Deutschland stellt ein bedeutendes Problem dar, insbesondere bei der Bevölkerungsgruppe mit niedrigem sozioökonomischen Status. Dies kann zu einer Vielzahl an Gesundheitsproblemen führen. In erster Linie können Erkrankungen des Knochenstoffwechsels mit einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung assoziiert werden. Um den Mangel an Vitamin D zu beheben, können verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder eine Erhöhung der Sonnenlichtexposition, in Betracht gezogen werden. Eine weitere Möglichkeit den Vitamin-D-Status in der Bevölkerung zu optimieren ist die Anreicherung von Nahrungsmitteln mit Vitamin D. Ziel dieser Arbeit war es, die Chancen und Risiken einer Anreicherung von Milchprodukten mit Vitamin D zu identifizieren, um beurteilen zu können, ob mit diesem Ansatz der Versorgungsstatus von Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status verbessert werden kann. Es wurde eine Datenbankrecherche in „PubMed“ durchgeführt und neun geeignete Studien analysiert. Obwohl die Forschungsfrage nicht eindeutig beantwortet werden konnte, zeigten die Studien, dass angereicherte Milchprodukte als geeignetes Medium fungieren, um den Vitamin-D-Versorgungsstatus zu erhöhen. Gleichzeitig konnten keine Nebenwirkungen beobachtet werden, so dass diese Arbeit bestätigt, dass es sich bei der Nahrungsmittelanreicherung um eine Maßnahme handelt, die stärker in den Fokus der Gesundheitspolitik rücken sollte. Da es an Daten mangelt, welche die soziogeografischen Eigenschaften in Deutschland berücksichtigen, wurden in dieser Arbeit weitere Forschungsfelder identifiziert. Insbesondere bedarf es an Studien, in der die Verzehrgewohnheiten von Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status untersucht werden. Diese Daten sind notwendig, um angemessene Anreicherungsmengen in verschiedenen Lebensmittelgruppen ermitteln zu können.

The low vitamin D supply status in Germany is a significant problem, especially among the population group with low socioeconomic status. This can lead to a variety of health problems. First and foremost, diseases of bone metabolism can be associated with insufficient supply. To address vitamin D deficiency, a variety of interventions, such as taking supplements or increasing sunlight exposure, can be considered. Another way to cover the vitamin D status in the population is through the fortification of food with vitamin D. The aim of this work was to identify the opportunities and risks of fortifying dairy products with vitamin D in order to assess whether this approach can improve the supply status of people with low socioeconomic status. A database search was conducted in "Pub-Med" and nine appropriate studies were analyzed. Although the research question could not be answered unambiguously, the studies showed that fortified dairy products function as a suitable medium to increase the vitamin D supply status. At the same time, no side effects were observed, so this work confirms that food fortification is a measure that should receive more attention from health policy makers. Because there is a lack of data that takes into account sociogeographic characteristics in Germany, this work identified additional areas of research. In particular, there is a need for studies that examine the consumption habits of people with low socioeconomic status in order to determine appropriate fortification levels in different food groups.