Die Wirksamkeit der Therapie mit Cannabis bei chronischen muskuloskelettalen und gastrointestinalen Schmerzen : eine systematische Literaturrecherche unter Berücksichtigung evidenzbasierter Kriterien

Abstract

Diese vorliegende Arbeit untersucht den aktuellen Forschungsstand zur Wirkung von Cannabis auf muskuloskelettale und gastrointestinale Schmerzen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), Fibromyalgie (FM) und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Muskuloskelettale Schmerzen sind ein zentrales Symptom von RA und FM. RA ist eine chronische entzündliche Autoimmunerkrankung, die hauptsächlich die Gelenke betrifft und zu schmerzhaften Entzündungen, Steifheit, Gelenkschäden und Funktionseinschränkungen führen kann. FM ist durch weit verbreitete muskuloskelettale Schmerzen in Verbindung mit Schlafstörungen, Müdigkeit und anderen Symptomen gekennzeichnet. Gastrointestinale Schmerzen sind oft mit CED verbunden. Sie sind durch chronische Entzündungen im Verdauungstrakt gekennzeichnet. Zur Behandlung stehen derzeit verschiedene Medikamente zur Verfügung, die jedoch häufig Nebenwirkungen haben oder nur begrenzt wirksam sind. Eine systematische Literaturrecherche wurde in den Datenbanken Pubmed, Cochrane und ScienceDirect durchgeführt. Hierbei wurden vordefinierte Suchbegriffe und Suchbegriffkombinationen unter Berücksichtigung festgelegter Einschluss- und Ausschlusskriterien verwendet. Es wurden 9 randomisierte kontrollierte Studien ausgewertet. Trotz einiger Limitationen der Forschungsstudien lieferte die Auswertung einen Überblick über die potenziellen therapeutischen Wirkungen von Cannabis auf diese Schmerzarten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass THC-reiche Cannabispräparate sowie CBD-reiche Extrakte positive Auswirkungen auf die Schmerzlinderung und Krankheitsaktivität haben können, ohne eine Veränderung der Entzündungsparameter zu bewirken. Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und Schwindel wurden festgestellt, wobei die Dosierung und die Verabreichungsmethode die Häufigkeit der Nebenwirkungen beeinflussten. Langfristige Effekte und das Potenzial für Abhängigkeit wurden ebenfalls diskutiert. Insgesamt liefert diese Übersicht wichtige Einsichten in die potenziellen therapeutischen Anwendungen von Cannabis bei muskuloskelettalen und gastrointestinale Schmerzen. Weitere Forschung ist erforderlich, um langfristige Sicherheit und Wirksamkeit zu verstehen.

This thesis examines the current research status regarding the efficacy of cannabis on musculoskeletal and gastrointestinal pain in patients with rheumatoid arthritis (RA), fibromyalgia (FM), and chronic inflammatory bowel diseases such as Crohn's disease and ulcerative colitis. Musculoskeletal pain is a central symptom of RA and FM. RA is a chronic inflammatory autoimmune disease mainly affecting the joints, leading to painful inflammation, stiffness, joint damage, and functional impairment. FM is characterized by widespread musculoskeletal pain associated with sleep disturbances, fatigue, and other symptoms. Gastrointestinal pain is often associated with inflammatory bowel diseases. They are characterized by chronic inflammation in the digestive tract. Several drugs are currently available for treatment. However, they often have side effects or limited efficacy. A systematic literature search was conducted in the databases PubMed, Cochrane, and ScienceDirect, using predefined search terms and combinations, considering predetermined inclusion and exclusion criteria. Nine randomized controlled trials were evaluated. Despite some limitations of the research studies, the analysis provided an overview of the potential therapeutic effects of cannabis on these types of pain. The results suggest that THC-rich cannabis preparations, as well as CBD-rich extracts, may have beneficial effects on pain relief and disease activity without altering inflammatory parameters. Side effects such as headache, impaired concentration and dizziness were observed. The dose and method of administration influenced the incidence of side effects. Long-term effects and the potential for dependence were also discussed. Overall, this review provides important insights into the potential therapeutic use of cannabis for musculoskeletal and gastrointestinal pain. Further research is needed to understand long-term safety and efficacy.