Psychophysiologische Indikatoren der Wirkung von verschiedenfarbigen Lichtreizen : Eine experimentelle Studie an gesunden Versuchspersonen zum Einfluss von roten und blauen Lichtreizen auf die Herzratenvariabilität und auf die Entstehung weiterer subjektiver Reaktionen

Abstract

Diese Forschungsarbeit untersucht die psychophysiologische Wirkung der farbigen Lichtreize Rot und Blau auf 23 Versuchspersonen. Die Versuchsteilnehmenden sitzen frontal vor einem Fenster, durch welches die Lichtreize dargeboten werden und in welches sie hineinschauen sollen. Rot und Blau wer-den jeweils durch zwei Wiederholungen insgesamt drei Minuten dargeboten. Davor, dazwischen und zum Schluss findet eine neutrale Phase statt. Während der gesamten Reizdarbietungsdauer werden mithilfe eines Elektrokardiogramms physiologische und durch die Self-Assessment-Manikin-Befragungsmethode psychologische Daten erhoben. In den Ergebnissen zeigt sich unter Berücksichtigung mehrerer Einflussfaktoren, im Vergleich zum roten, beim blauen Lichtreiz tendenziell eine erhöhte parasympathische Aktivität und ein subjektiv entspannteres und zufriedeneres Wohlbefinden. Zudem wird anhand eines deutlichen Wiederholungsunterschieds zwischen Rot 1 und Rot 2 der Vorgang der chromatischen Adaptation während der Farbdarbietung sichtbar. Insgesamt ist zu sehen, dass die Darbietungsreihenfolge einen starken Einfluss darauf hat, ob sich Wirkungen aufgrund der verschiedenen Lichtreize zeigen. Zudem wird deutlich, dass die individuellen Konstitutionen der Versuchspersonen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen und dass es wichtig ist, so viele Einflussfaktoren wie möglich bei der Auswertung zu berücksichtigen. Außerdem spricht dieses Versuchsdesign insgesamt eher parasympathische als sympathische Reaktionen des Körpers der Versuchspersonen an.

This research work investigates the psychophysiological effects of the coloured light stimuli red and blue on 23 test subjects. The test participants sit facing a window through which the light stimuli are presented. Red and blue are presented in two repetitions for a total of 3 minutes. Before, in between and at the end there is a neutral phase. During the entire stimulus presentation period, physiological data is collected with the aid of an electrocardiogram and psychological data is collected with the help of the self assessment Manikin questioning method. Taking several influencing factors into account, the results show that the blue light stimulus tends to increase parasympathetic activity and a subjectively more relaxed and satisfied sense of well-being compared to the red-light stimulus. In addition, a clear difference in repetition between red 1 and red 2 reveals the process of chromatic adaptation during colour presentation. Overall, the presentation order has a strong influence on whether effects caused by the different light stimuli become apparent. It is also clear that the individual constitutions of the subjects lead to different results and that it is important to consider as many influencing factors as possible during the evaluation. Furthermore, this experimental design addresses parasympathetic rather than sympathetic reactions of the subjects' bodies.