Auswirkungen des SAFE SUN-Pilotprojektes der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. auf die Hautkrebsprävention in schulinternen Hamburger Vorschulklassen mit disparatem Sozialindex : Eine qualitativ-empirische Befragung von Vorschullehrkräften

Abstract

Hintergrund: Die Hautkrebsinzidenz steigt in Deutschland seit Jahren, ein Hauptrisikofaktor zeigt sich dabei in einer hohen UV-Exposition. Es besteht ein dringender Bedarf für hautkrebspräventive Maßnahmen, insbesondere bei Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status und bereits im kindlichen Alter. Die Hamburger Krebsgesellschaft führt seit 2013 das SunPass-Projekt im Kita-Setting durch, wobei sich in den letzten Jahren der Bedarf für ein Projekt in der Vorschule ergeben hat. Daher wurde 2023 das SAFE SUN-Projekt entwickelt und in 14 Harburger Vorschulklassen mit primär niedrigem Sozialindex erprobt. Methoden: Es wurden acht am Projekt teilnehmende Vorschullehrkräfte in halbstrukturierten Leitfadeninterviews zu ihrer Wahrnehmung der Auswirkungen des SAFE SUN-Pilotprojektes befragt. Diese wurden mit der inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring unter Zuhilfenahme von MAXQDA ausgewertet. Ergebnisse: Sechs der Befragten nehmen nach Projektdurchführung ein gesteigertes Verständnis und eine gesteigerte Umsetzung durch die Kinder wahr. Hauptsächliche Bedarfe bestehen laut Lehrkräften in der langfristigen Aufrechterhaltung der Sonnenschutzmaßnahmen bei den Kindern. In Bezug auf die Eltern berichten nur die Lehrkräfte der Schule mit hohem Sozialindex von einer ausreichenden Erreichung der Eltern durch das Projekt. Ein hauptsächlicher Bedarf wird in der adäquaten Ansprache von Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status und sprachlichen Barrieren festgestellt. Die Lehrkräfte geben an, sich gut vorbereitet gefühlt zu haben und sich eine eigenständige Projektdurchführung zuzutrauen. Schlussfolgerungen: Da Vorschullehrkräfte an Schulen mit hohem und niedrigem Index berichten, dass die Kinder erreicht worden seien, scheinen keine sozioökonomischen Unterschiede in der Erreichung der Kinder vorzuliegen. Hinsichtlich der Elternerreichung zeigen sich sozioökonomische Unterschiede und das Projekt scheint bestehende Barrieren nicht überwinden zu können, sodass entsprechende Anpassungen nötig sind.