Die Auswirkungen der Klimawandelfolgen Hitze und UV-Strahlung auf Kinder in Hamburger Kindertagesstätten : Eine qualitative Analyse

Abstract

Hintergrund Der anthropogene Klimawandel begünstigt die Zunahme der Klimawandelfolgen Hitze und UV-Strahlung. Kinder sind aufgrund des nicht vollständig ausgereiften Organismus besonders vulnerabel gegenüber Hitze und UV-Strahlung. 88 % der klimabedingten Morbidität und Mortalität sind auf Kinder unter fünf Jahren zurückzuführen. Kitas stehen vor besonderen Herausforderungen, weil sie für die Betreuung und den Schutz der Kinder vor den Klimawandelfolgen zuständig sind. Methodik Die systematische Literaturrecherche wurde über den HAW-Katalog und der Aufsatzdatenbank Pubmed durchgeführt. Für die qualitative Analyse konnten sieben Kitas rekrutiert werden. Die Befragung des Kita-Personals wurde mithilfe semistrukturierter Leitfadeninterviews durchgeführt. Die transkribierten Interviews wurden mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Maring analysiert. Dafür wurde die deduktive Kategorienanwendung genutzt und ein Kodierleitfaden mit 29 Kategorien erstellt. Ergebnisse Die 29 Kategorien sind in themenrelevante Themenblöcke eingeteilt und anschließend prozentuale Mittelwerte gebildet. 49 % der Befragten haben ein Bewusstsein über die Folgen des Klimawandels allgemein. 68 % der Befragten sind gegenüber dem Einfluss von Hitze und UV-Strahlung in Kitas sensibilisiert, wohingegen 39 % der Interviewten wissen, welche Klimaanpassungsmaßnahmen zum Schutz vor Hitze und UV-Strahlung ergriffen werden können. 64 % der Befragten fordern mehr Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Diskussion und Fazit Die Klimawandelfolgen Hitze und UV-Strahlung können negative gesundheitliche Auswirkungen auf Kita-Kinder haben. Kinder in Hamburger Kitas sind derzeit nicht ausreichend vor Hitze und UV-Strahlung geschützt. Wissenslücken des Kita-Personals und uneinheitliche Strategien zum Schutz vor Hitze und UV-Strahlung, erschweren die Umsetzung von effektiven und nachhaltigen Maßnahmen. Mithilfe eines angemessenen Betreuungsschlüssels in Kitas, der Unterstützung von Politik und Gesellschaft und dem Wissen des Kita-Personals, können Kinder in Hamburger Kitas in Zukunft besser vor den Klimawandelfolgen geschützt werden.