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Title: Die Auswirkungen von Sprachbarrieren auf die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung von Migrant_Innen in der Allgemeinmedizin : eine deskriptive Analyse
Language: German
Authors: Ayvazyan, Anna 
Keywords: Sprachbarriere; Gesundheitsversorgung; Migranten
Issue Date: 29-Nov-2024
Abstract: 
Einleitung: In einer globalisierten Welt stehen Gesundheitssysteme vor zahlreichen Herausforderungen, besonders in Bezug auf die Bedürfnisse und Barrieren von Migrant_Innen. Vor allem die Sprache beeinträchtigt den Zugang zu medizinischer Versorgung. Trotz Bemühungen bleibt der Zugang zu Gesundheitsversorgung für Migrant_Innen eingeschränkt, insbesondere in der Allgemeinmedizin. In dieser Arbeit werden die Auswirkungen von Sprachbarrieren auf die Gesundheitsversorgung von Migrant_Innen analysiert und die Veränderungen vor und nach der Integration in Deutschland untersucht.
Methodik: Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine quantitative On-line-Befragung im primären und sekundären sozialen Umfeld durchgeführt. Ein eigens erstellter Fragebogen diente der Untersuchung der Auswirkungen von Sprachbarrieren auf die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung von Migrant_Innen in der Allgemeinmedizin. Die erhobenen Daten wurden deskriptiv analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt haben 42 Personen an der Befragung teilgenommen. Von den 42 Befragt_Innen betrachtete eine Mehrheit von 73,81 % das Thema der Sprachbarriere als äußerst wichtig. Bei der Wahl zwischen Ärzt_Innen tendierten 45,24 % dazu, eine/n Ärzt_In mit mittelmäßigem Ruf zu bevorzugen, sofern dieser oder diese ihre Muttersprache spricht. 80,49 % der Befragt_Innen bevorzugen nach der Integration eine/n Ärzt_In mit gutem Ruf, der jedoch ausschließlich Deutsch spricht. Mehr als die Hälfte der Befragt_Innen (54,76 %) gab an, aufgrund von Sprachbarrieren in der Vergangenheit nicht zu einer Ärzt_In gegangen zu sein. Auch wurden hausärztliche Vorsorgeuntersuchungen bei der Einreise nach Deutschland von der Mehrheit der Proband_Innen nicht wahrgenommen (54,76 %). Aktuell nehmen 45,24 % der Befragt_Innen aktiv an den Untersuchungen teil.
Diskussion: Die hohe Zustimmung zur Bedeutsamkeit dieses Themas seitens der Befragt_Innen deutet darauf hin, dass die Sprachkompetenz des medizinischen Personals bei der Arztwahl entscheidend ist. Viele Migrant_Innen verzichten trotz kostenloser Vorsorgeuntersuchungen darauf, was den weiteren Forschungsbedarf und die Komplexität des Themas verdeutlicht. Eine verbesserte Verständigung zwischen Ärzt_Innen und Patient_Innen bezüglich ärztlicher Anweisungen ist ebenfalls von zentraler Bedeutung. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, sprachliche Barrieren zu überwinden und allen Bevölkerungsgruppen einen verbesserten Zugang zu Gesundheitsdiensten zu ermöglichen. Ein ganzheitlicher Ansatz ist erforderlich, um die Gesundheitsversorgung für Migrant_Innen zu verbessern und sicherzustellen, dass jeder unabhängig von seiner Herkunft Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten hat.
URI: https://hdl.handle.net/20.500.12738/16606
Institute: Fakultät Life Sciences 
Department Gesundheitswissenschaften 
Type: Thesis
Thesis type: Bachelor Thesis
Advisor: Leal, Walter  
Referee: Paetzelt, Gunnar 
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