| Titel: | Geschlechtsspezifische Bewertungskriterien bei der Anerkennung bandscheibenbedingter Erkrankungen der Lendenwirbelsäule als Berufskrankheit und deren Bedeutung für weibliche Pflegekräfte – eine qualitative Untersuchung | Sprache: | Deutsch | Autorenschaft: | Kovach, Viktoriia | Schlagwörter: | BK 2108; Pflegekräfte; bandscheibenbedingte Erkrankungen; MDD-Modell; strukturelle Diskriminierung | Erscheinungsdatum: | 11-Dez-2025 | Zusammenfassung: | Hintergrund. Die bandscheibenbedingte Erkrankung der Lendenwirbelsäule (BK 2108) ist die dritthäufigste anerkannte Berufskrankheit in Deutschland. Für Pflegekräfte hat sie aufgrund der hohen körperlichen Belastungen beim Heben und Tragen von Patient*innen eine besondere Relevanz. Da BK 2108 zu den wenigen Berufskrankheiten mit geschlechtsspezifischen Bewertungskriterien zählt, untersucht diese Arbeit, inwiefern diese Kriterien die tatsächliche Belastungssituation weiblicher Pflegekräfte widerspiegeln und ob sie zu struktureller Diskriminierung im Anerkennungsverfahren führen können. Methode. Die Arbeit verwendet ein qualitatives Forschungsdesign auf Grundlage leitfadengestützter Experteninterviews mit Fachpersonen aus der Arbeitsmedizin und Unfallversicherung. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring. Ergänzend wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Ergebnisse. Die bestehenden Bewertungskriterien, die überwiegend auf dem Mainz- Dortmunder-Dosis-Modell basieren, erfassen die realen Belastungen in der Pflege nur eingeschränkt. Der Mangel an belastbaren epidemiologischen Daten erschwerte die Ableitung von Orientierungswerten für Frauen, sodass diese vor allem auf Plausibilitätsüberlegungen und Präventionserfahrungen basierten. Dadurch erreichen Frauen die Belastungsgrenzen schneller als Männer. Da zusätzliche Belastungen im Pflegealltag unberücksichtigt bleiben, entstehen weitere Formen der Benachteiligung, wie z. B. fehlende Dokumentationen oder eingeschränkte Nutzung von Präventionsmaßnahmen. Schlussfolgerung. Die abgesenkten Orientierungswerte erscheinen zunächst entlastend, bergen jedoch aufgrund fehlender Evidenz und mangelnder Anpassung an verschiedene Berufsgruppen das Risiko struktureller Benachteiligung. Um eine faire und realitätsnahe Anerkennungspraxis sicherzustellen, ist eine Weiterentwicklung der Bewertungsmodelle sowie die Schaffung einer fundierten Datenbasis erforderlich. |
URI: | https://hdl.handle.net/20.500.12738/18508 | Einrichtung: | Fakultät Life Sciences (ehemalig, aufgelöst 10.2025) Department Gesundheitswissenschaften (ehemalig, aufgelöst 10.2025) |
Dokumenttyp: | Abschlussarbeit | Abschlussarbeitentyp: | Bachelorarbeit | Betreuer*in: | Klussmann, Andre | Gutachter*in: | Choudhry, Jamal Nasir |
| Enthalten in den Sammlungen: | Theses |
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