License: | Title: | Evaluation der Arbeitsgruppe „Barrierefreiheit für ALLE“ der Altonaer Gesundheits- und Pflegekonferenz | Language: | German | Authors: | Thimios, Janika | Issue Date: | 9-Sep-2019 | Abstract: | Zielstellung Diese summative, extern durchgeführte Evaluation untersucht die Ergebnis-, Planungs- und Strukturqualität der im Bereich der Gesundheitsförderung tätigen Arbeitsgruppe „Barrierefreiheit für ALLE“ der Altonaer Gesundheits- und Pflegekonferenz. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum von 2012 bis 2016. Folgende Evaluationsfragen sollten beantwortet werden: 1. Durch welche Maßnahmen wurden die Altonaer Bevölkerung und die Träger öffentlicher Einrichtungen für Barrierefreiheit sensibilisiert? 2. Wurden Barrieren in Gesundheitseinrichtungen sowie an öffentlichen Plätzen in Altona festgestellt und beseitigt? 3. Sind die Ziele zur Barrierefreiheit mess- und überprüfbar formuliert? 4. Sind die Zielgruppen der Maßnahmen unter Beachtung von Gender- und Altersaspekten klar definiert? 5. Wie ist die Arbeitsgruppe strukturiert? 6. Wurde die Zielgruppe bei der Planung, Durchführung und Evaluation der Maßnahmen beteiligt? 7. Wurden bei der Planung und Umsetzung spezifische Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund ebenso berücksichtigt wie die Anliegen anderer Zielgruppen? 8. Welche Maßnahmen wurden zur Sicherung der Nachhaltigkeit durchgeführt? 9. Wurden die Ergebnisse der Maßnahmenevaluationen über den Kreis der am Projekt Beteiligten hinaus geteilt? Das Ziel dieser Evaluation besteht darin, die Arbeitsgruppe bei der qualitativen Weiterentwicklung ihrer gesundheitsfördernden Arbeit zu unterstützen. Dies soll durch das Aufzeigen möglicher Verbesserungspotenziale anhand der Untersuchungsergebnisse geschehen. Methoden Zur Beantwortung der Evaluationsfragen wurde ein Methoden-Mix durchgeführt. Zu den Methoden der Datenerhebung zählten die Fokusgruppe und die teilnehmende Beobachtung. Um das vorhandene Material auszuwerten, wurde eine Dokumentenanalyse umgesetzt. Diese orientierte sich an der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring. Das Computerprogramm MAXQDA 18 diente zur Analyse des Fokusgruppen-Transkriptes. Um zuverlässige Untersuchungsergebnisse zu erhalten, wurden pro Instrument die wichtigsten Kriterien angewandt. Beispiele hierfür sind das Einhalten eines systematischen Ablaufmodells der Inhaltsanalyse, die Nutzung eines Beobachtungsschemas bei der Begehung in Altona zum Thema Barrierefreiheit, sowie das Vorhandensein mehrerer Beobachter bei dergleichen. Ergebnisverzerrungen sind jedoch aufgrund des Effektes der sozialen Erwünschtheit, durch Suggestiv-Fragen oder Satisficing-Verhalten nicht auszuschließen. Ergebnisse Die Arbeitsgruppe führte in den Jahren 2012 bis 2016 fünf öffentliche Veranstaltungen durch. Weiterhin initiierte sie verschiedene Projekte. Es konnten zahlreiche Barrieren in Altona festgestellt und einige davon beseitigt werden. Ferner beinhalteten die Dokumente allgemein gehaltene Zielgruppen- und Zielformulierungen sowie Indikatoren zur Überprüfung dieser. Die Arbeitsgruppe ist demokratisch strukturiert. Die Motivation zur Teilnahme der Mitglieder setzt sich aus eigener Betroffenheit, sozialem Engagement und dem beruflichem Umfeld zusammen. Die Arbeitsgruppenmitglieder arbeiten aufgrund ihrer selbstorganisatorischen Struktur auf der höchsten Stufe der Partizipation. Die Analyse ergab Hinweise auf das zukünftige Vorhandensein von Informations- oder Bewerbungsmaterialien auf leichter Sprache. Mehrsprachiges Material konnte nicht gefunden werden. Außerdem unterhält die Arbeitsgruppe zahlreiche Kooperationen und Kontakte. Die Bewerbungen und Evaluationen der Veranstaltungen fanden auf mehreren Ebenen statt. Es wurden Maßnahmen zur Sicherstellung der Räumlichkeiten, wie die Beantragung verschiedener Sondernutzungsgenehmigungen, erfüllt. Ein Personalmangel konnte in einigen Bereichen festgestellt werden. Diskussion Verbesserungspotenziale in der gesundheitsfördernden Tätigkeit der Arbeitsgruppe „Barrierefreiheit für ALLE“ liegen in den Bereichen der Ziel-, Zielgruppen- und Indikatorformulierung, der Arbeitsgruppenmitgliederausweitung, sowie der Erstellung mehrsprachiger Informationsmaterialien. Weiterhin wäre es empfehlenswert einen größeren Anteil der Zielgruppe partizipativ in die Arbeit einzubeziehen, sowie eine Personalsicherstellung zu gewährleisten. Letzteres ist jedoch an die Verfügung von finanziellen Mitteln geknüpft und liegt nicht alleine bei der Verantwortung der Arbeitsgruppe. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Arbeitsgruppe in den Jahren 2012 bis 2016 durch die Erfüllung der Ziele eine erfolgreiche Arbeit leistete. Dies zeigt sich anhand der Verwirklichung der jährlichen Aktionstage, der Umsetzung verschiedener Projekte, der Feststellung zahlreicher Barrieren sowie deren Beseitigung. Zusätzlich trug sie zur Erhaltung nachhaltiger Strukturen bei. Dies geschah anhand der reichlich geführten Kooperationen sowie des Beitrages zur Neubildung solcher. Die umfangreichen Evaluationen und Bewerbungen der Veranstaltungen sind ein weiteres Indiz für eine nachhaltige Arbeitsweise. Abschließend lässt sich festhalten, dass zur kontinuierlichen Weiterentwicklung gesundheitsfördernder Arbeit regelmäßige Gesamtevaluationen der Arbeitsgruppe durchgeführt werden sollten. |
URI: | http://hdl.handle.net/20.500.12738/8893 | Institute: | Department Gesundheitswissenschaften | Type: | Thesis | Thesis type: | Bachelor Thesis | Advisor: | Deneke, Christiane | Referee: | Forman, Eike |
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