License: | Title: | Aktuelle Aspekte und gesundheitswissenschaftliche Relevanz der Cannabis-Therapie neurologischer Erkrankungen am Beispiel des Tourette-Syndroms - Eine systematische Literaturrecherche | Language: | German | Authors: | Horak, Gina | Issue Date: | 27-Sep-2019 | Abstract: | Hintergrund: Im Jahr 2017 erfolgte in Deutschland eine Gesetzesänderung bezüglich der Verschreibung von Cannabis als Medikament. Die symptomatische Behandlung mit Cannabis bei neurologischen Erkrankungen wie zum Beispiel Multiple Sklerose hat sich als effektive Behandlungsmöglichkeit zu alternativen Behandlungsschemata erwiesen. Immer wieder wird das Tourette Syndrom in Zusammenhang mit Cannabis zur Symptomreduzierung in den Medien dargestellt. Ziel: Diese Arbeit soll aufweisen, ob eine Therapie mit Cannabis bei Tourette Syndrom eine sinnvolle Alternative zu bisherigen medikamentösen Therapiemöglichkeiten sein kann. Methode: Durch eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und GoogleScholar sowie eine zusätzliche Recherche in Form von Sichtung einiger Primärquellen durch das Schneeballsystem, E Mail Verkehr mit einer Spezialistin und fachspezifischen Broschüren sind letztendlich acht Ergebnisse in die Auswertung einbezogen worden. Hierbei sind nur Studien und Fallberichte eingeschlossen, die gezielt die Therapie von Tourette Syndrom mit medizinischen Cannabis behandeln. Ergebnisse: Aktuelle, aussagekräftige Studien sind nicht verfügbar. Zwei veraltete RCTs, zwei aktuelle, retrospektive Studien sowie eine Einzelfallstudie und zwei berichte werden berücksichtigt. Die Studien beziehen sich auf eine kleine Studienpopulation, welche wie die Einzelfalldarstellungen eindeutig positive Wirkungen auf die Symptomreduzierung aufweisen. Vorteile • Natürlich, nachhaltig, vergleichbar kostengünstige Herstellung • Schädigung innerer Organe oder physiologischer Funktionen sowie tödliche Folgen bisher nicht bekannt • Geringe Nebenwirkungen im Vergleich zu konventionellen Medikamenten • Zeigt Wirkung bei Therapie Resistenz gegenüber konventionellen Behand lungsmöglichkeiten Nachteile • unerwünschte Effekte durch Therapiebandbreite, Wirkung individuell • bei Kindern und Jugendlichen ggf. entwicklungsschädigend • Gebrauch kann zu Angstzuständen und Psychosen führen • Suchtpotenzial vorhanden (gering) Fazit: Eine gezielte, kontrollierte Therapie des Tourette Syndroms mit medizinischem Cannabis zeigt nach derzeitigem Forschungsstand Potenzial, eine sinnvolle Ergänzung mit geringen Nebenwirkungen zu bisher bekannten Therapiemöglichkeiten zu sein. Die geringe Studienlage lässt jedoch keine eindeutigen Rückschlüsse ziehen, weshalb größere, prospektive Studien wünschenswert sind. |
URI: | http://hdl.handle.net/20.500.12738/9113 | Institute: | Department Gesundheitswissenschaften | Type: | Thesis | Thesis type: | Bachelor Thesis | Advisor: | Haufs, Michael | Referee: | Paetzelt, Gunnar |
Appears in Collections: | Theses |
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