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Titel: Prädiktoren zur Inanspruchnahme einer kindzentrierten Krebsberatungsstelle durch Eltern und Unterschiede in deren psychische Gesundheit
Sprache: Deutsch
Autorenschaft: Saeed Nejad, Mona 
Erscheinungsdatum: 18-Dez-2020
Zusammenfassung: 
Hintergrund: Eltern mit minderjährigen Kindern machen einen substanziellen Anteil der Krebserkrankten in Deutschland aus. Betroffene Patient*innen erleben als Elternteil eine Doppelbelastung, da sie nicht nur durch die krankheitsassoziierten, sondern auch durch elternbezogene Stressoren psychisch stark belastet sind. Eine familiäre krankheitsbedingte Stresssituation erzeugt auch für den gesunden Elternteil einen enormen Leidensdruck, wobei dieser jedoch in der Praxis oft vernachlässigt wird. Die Thematik Elternschaft und Krebs ist erst seit ein paar Jahren in den Fokus der psychosozialen Versorgung gerückt, sodass die Forschung derzeit noch unvollständig ist. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu erfassen, ob ein Unterschied in der psychischen Gesundheit der betroffenen Eltern besteht und ihren Beratungsumfang im Hinblick auf ausgewählte Prädiktoren systematisch zu untersuchen. Methode: Basis der vorliegenden Arbeit bilden die pseudonymisierten Daten der kindzentrierten COSIP-Krebsberatungsstelle von Familien mit minderjährigen Kindern aus dem Zeitraum zwischen 2014 und 2019. Die Daten für die statistischen Analysen stammen aus Fremd- und Selbsteinschätzungen. Mittels eines Mann-Whitney-U-Tests wurde die psychische Gesundheit der krebskranken Elternteile und ihrer gesunden Partner*innen auf Unterschiede getestet. Darüber hinaus wurden die Prädiktoren Alter, Geschlecht, Wohnort, Krebserkrankung und die familiären Belastungsfaktoren anhand einer binär logistischen Regressionsanalyse auf Zusammenhänge im Hinblick auf den Beratungsumfang geprüft.
Ergebnisse: Krebskranke Elternteile sind im Vergleich zu ihren gesunden Partner*innen signifikant depressiver. Im Bereich der Ängstlichkeit sind vergleichbare Werte festzustellen. Die multivariate Analyse durch eine binär logistische Regression ergab, dass die Annahmen zum Beratungsumfang durch keine der ausgewählten Prädiktoren bestätigt werden können. Diskussion: Der nachgewiesene Unterschied im Bereich der Depressivität könnte auf die Doppelbelastung der Krebserkrankten in ihrer Rolle als Patient*in und Elternteil hindeuten.
Dies bedarf in nachfolgenden Forschungsvorhaben einer genaueren Betrachtung hinsichtlich des Geschlechts und Alters der Eltern. Um den Verlauf oder die Beständigkeit der psychischen Gesundheit zu erfassen, empfiehlt sich eine Längsschnittstudie. Ein Zusammenhang zum Beratungsumfang durch die gewählten Prädiktoren konnte in dieser Arbeit nicht identifiziert werden. Zukünftige Untersuchungen sollten unter Bezugnahme anderer Einflussvariablen und einer größeren Stichprobenanzahl erfolgen. Diese könnten relevante Hinweise für vulnerable Zielgruppen mit Mehrbedarf liefern, die im Rahmen ihres Inanspruchnahmeverhaltens hilfreich sein könnten. Mögliche Barrieren, die den Beratungsumfang einschränken, könnten gegebenenfalls identifiziert und vermieden werden.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/9986
Einrichtung: Fakultät Life Sciences 
Department Gesundheitswissenschaften 
Dokumenttyp: Abschlussarbeit
Abschlussarbeitentyp: Bachelorarbeit
Hauptgutachter*in: Schillmöller, Zita 
Gutachter*in der Arbeit: Inhestern, Laura 
Enthalten in den Sammlungen:Theses

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