Welche Hürden und Erfolgsfaktoren gilt es zu berücksichtigen, damit eine nachhaltige und gesundheitsförderliche Zwischenverpflegung am Schulkiosk gelingen kann?

Abstract

Im Zuge der Einführung des flächendeckenden Ganztags an Hamburger Schulen, gewinnt die Schulverpflegung zunehmend an Bedeutung. Während der Fokus auf einer qualitativ hochwertigen Mittagsverpflegung mit strukturellen und qualitativen Rahmenbedingungen für Schule und Caterer einhergeht, bleibt die Zwischenverpflegung weitestgehend unreguliert. Das Sortiment der Zwischenverpflegung steht dadurch häufig in einem direkten Widerspruch zum Mittagessen und beinhaltet viele verarbeitete und industriell hergestellte, hochkalorische Produkte und Süßigkeiten. Ziel dieser Arbeit ist es daher herauszufinden, welche Hürden und Erfolgsfaktoren Einfluss auf eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Zwischenverpflegung haben und welche Handlungsempfehlungen sich daraus ableiten lassen. Dazu wurde an vier Schulen mithilfe von Besichtigungen der Zwischenverpflegung und qualitativer leitfadengestützter Interviews, eine umfassende Situationsanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass es für eine nachhaltige Verbesserung des Sortiments weit mehr bedarf als die bloße Umstellung des Sortiments. Neben konkreten vertraglichen Vereinbarungen fehlt es an einem kontinuierlichen Bezug zur Schulverpflegung, der die Akzeptanz und Kompetenzen der Schülerschaft stärkt und durch eine curriculare Wissensvermittlung begleitet. Die Dynamik, dass die Zwischenverpflegung genutzt wird um mit verarbeiteten Produkten (und hohen Gewinnmargen) niedrige Teilnahmezahlen der Mittagsverpflegung auszugleichen, könnte durch eine zielgruppengerechtere Ausrichtung an den jugendlichen Schüler*innen verbessert werden.

In the course of the introduction of comprehensive all-day schooling in Hamburg, school catering is becoming increasingly important. While the focus is on high-quality lunch catering with structural and qualitative framework conditions for schools and caterers, snack catering remains largely unregulated. As a result, the range of snacks is often in direct conflict with lunch and includes many processed and industrially produced, high caloric products and sweets. The aim of this work is therefore to find out which difficulties and success factors have an influence on health-promoting and sustainable snacking and which recommendations for action can be derived from this. For this purpose, a comprehensive situation analysis was carried out at four schools with the help of visits to the catering areas and qualitative, guideline-based interviews. The results show that a sustainable improvement in the product range requires much more than simply changing the product range. In addition to concrete contractual agreements, there is a lack of a continuous reference to school catering that strengthens the acceptance and competencies of the students and is accompanied by curricular knowledge transfer. The dynamic that snack catering is used to compensate for low participation rates in lunch catering with processed products (and high profit margins) could be improved by a more target group-oriented focus on young students.