Einfluss der arbeitsbedingten Belastungen auf die psychische Gesundheit von Erzieher*innen in Kindertagesstätten

Abstract

Hintergrund: Erzieher*innen in Kindertagesstätten sind verschiedenen arbeitsbedingten Belastungen ausgesetzt. Dazu zählen unter anderem die Hebe- und Tragetätigkeiten, ein hoher Lärmpegel sowie eine Vielzahl an Arbeitsaufgaben. Diese können sich auf die Gesundheit der Arbeitnehmer*innen auswirken. Es stellt sich jedoch die Frage, welche dieser Belastungen sich auf die psychische Gesundheit auswirken und wie sich dieser Einfluss äußert. Durch die Corona Pandemie sind für die Menschen in Deutschland neue Belastungen dazu gekommen und die psychische Gesundheit der Menschen wurde vielfach belastet. Welche psychischen Belastungen für die Erzieher*innen hinzugekommen sind und welche eventuell verringert wurden, soll in dieser Arbeit ebenfalls analysiert werden. Um diese Belastungen zu senken und diesen präventiv vorzubeugen, sind geeignete Maßnahmen in den Einrichtungen notwendig. Methode: Für die vorliegende Arbeit wurde eine qualitative Forschungsmethode ausgewählt. Es wurden Expert*innen Interviews mit sechs Erzieher*innen aus Kindertagesstätten durchgeführt. Dafür wurde ein Interviewleitfaden erstellt. Dieser hatte einen Umfang von 9 Fragen, die unter anderem die Belastungen für die psychische Gesundheit sowie Maßnahmen und Handlungsempfehlungen der Erzieher*innen abfragte. Die Interviews wurden nach der Durchführung transkribiert und mittels der qualitativen Inhaltanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse: Die Befragungen der Erzieher*innen decken sich mit der aktuellen Studienlage zu den arbeitsbedingten Belastungen von Erzieher*innen in Kindertagesstätten. Die Befragungen zeigten, dass durch die Pandemie Belastungen wie Ängste, geringe Sicherheitsmaßnahmen und Unsicherheiten hinzukamen. Allerdings wurden Belastungen wie der Lärmpegel und die Gruppenstärke und damit die Belastung durch den Personalschlüssel, verringert. Die Erzieher*innen hatten durch die geringere Kinderanzahl mehr Zeit für andere Arbeitsaufgaben. Einige der befragten Erzieher*innen leiden an gesundheitlichen Folgen durch arbeitsbedingte Belastungen. Durch die Pandemie hat sich das psychische Wohlbefinden von drei Erzieher*innen verschlechtert. Bei den anderen Befragten blieb ist es unverändert oder hat sich sogar verbessert. Diskussion / Schlussfolgerungen: Durch die Befragungen und die aktuelle Studienlage wird deutlich, dass Handlungsbedarf für die psychische Gesundheit und die Reduzierung der arbeitsbedingten Belastungen für Erzieher*innen besteht. Die arbeitsbedingten Belastungen können die psychische Gesundheit stark beeinflussen und schädigen. Es besteht weiterer Forschungsbedarf bei den psychischen Belastungen durch die Corona Pandemie und deren Einfluss auf die arbeitsbedingen Belastungen für die Erzieher*innen. Hierfür bedarf es geeignete Maßnahmen und weitere Gefährdungsbeurteilungen in den Einrichtungen.