Immersive Gestaltung für Hörspielproduktionen in mehrdimensionalen Audioformaten

Abstract

Aufgabe und Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit war die klangliche Gestaltung eines Hörspiels in einem vollsphärischen Lautsprechersystem mit dem Ziel, den Effekt der Immersion zu erzielen. Da es sich um ein noch kaum verbreitetes System handelt und ich der Erste an der Hochschule für Angewandte Wissen-schaften Hamburg bin, der eine Produktion in einem solchen Setup angefertigt hat, galt es außerdem grundsätzliche Fragen zu erörtern und Aussagen zu treffen, die für die Arbeit in einem solchen Setup relevant sind. Konkret habe ich zwei Szenen aus dem Hörspiel Die drei ??? und das Dorf der Teufel in einem vollsphärischen und von mir als True Spatial definierten Ambisonics-System vertont und gemischt. Um spezifische Aussagen zur Produktion mit diesem System und zur Wahrnehmung der damit erzeugten Geräusche und Töne treffen zu können, habe ich beide Szenen zusätzlich in 7.1.4 vertont und gemischt. Meine Arbeit lässt darauf schließen, dass eine Erweiterung um die untere Hemisphäre nicht zwingend notwendig ist, um Immersion als Effekt erlebbar zu machen, dass diese Erweiterung aber dennoch einen leichteren Übergang in die virtuelle Welt ermöglicht und das Gefühl fördert, von dieser Welt umhüllt zu sein. Außerdem bietet sie einen größeren kreativen und künstlerischen Freiraum und ermöglicht eine neue künstliche Raumakustik, die sich für wirklichkeitsgetreue Gestaltung und die Narration nutzen lässt. Die Arbeit legt nahe, dass für eine effektive und zielgerichtete Nutzung vollsphärischer Systeme weitere Forschungen zur unteren akustischen Wahrnehmung ebenso nötig sind wie zum kreativen Einsatz der unteren Hemisphäre.

Task and object of investigation of this thesis was the sound design of a radio drama in a fullspherical loudspeaker system with the aim of achieving the effect of immersion. Since this is a system that is still hardly used and I am the first person at the Hamburg University of Applied Sciences to have made a production in such a setup, it was also necessary to discuss fundamental questions and make statements that are relevant to working in such a setup. Specifically, I designed and mixed two scenes from the radio play “Die drei ??? und das Dorf der Teufel” (The Three ??? and the Devil's Village) in a fully spherical Ambisonics system, which I defined as True Spatial. In order to be able to make specific statements about the production with this system and the perception of the sounds and tones produced, I also designed and mixed both scenes in 7.1.4. My work suggests that an extension to include the lower hemisphere is not necessary for immersion to be experienced as an effect, but that this extension nevertheless allows for an easier transition into the virtual world and promotes the feeling of being enveloped by this world. It also provides greater creative and artistic freedom and allows for new artificial room acoustics that can be used for true-to-life design and narration. The thesis suggests that for effective and purposeful use of fullspherical systems, further research is needed on lower acoustic perception as well as on the creative use of the lower hemisphere.