Farbsinnstörungen bei Studierenden – Umgang und AuswirkungenEine Querschnittserhebung an der HAW Hamburg

Abstract

Zusammenfassung Farbsinnstörungen treten häufig auf, wirken sich auf diverse Bereiche des Lebens aus und betreffen etwa acht Prozent der männlichen und etwas weniger als ein Prozent der weiblichen Bevölkerung Westeuropas. Das Ziel dieser Arbeit ist es zu ermitteln, in wie weit sich Farbsinnstörungen auf Studierende an der HAW Hamburg auswirken und wie der Umgang der Hochschule und deren Lehrenden damit stattfindet. Mittels einer Querschnittserhebung wurden 148 Lehrende und 1142 Studierende der Hochschule erstmalig zu der Thematik befragt und somit erhoben, wie der Zustand an der HAW Hamburg ist. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen auf, dass 17,3 Prozent der männlichen und 1,6 Prozent der weiblichen studierenden TeilnehmerInnen von einer Farbsinnstörung betroffen sind. Zumeist geben die Betroffenen an, dass sie auf spezifische Barrieren im Studium an der HAW Hamburg stoßen würden, welche gleichartig mit denen sind, wie sie in der allgemeinen Literatur beschrieben werden. Mehrheitlich handelt es sich hierbei um eine unbedachte Farbnutzung von Seiten der Lehrenden beim Einsatz von unterstützenden Medien zur Gestaltung von Lehrinhalten, welche es Betroffenen erschwert, das Studium barrierefrei zu erleben. Weiter zeigen die Ergebnisse, dass einerseits ein mangelndes Problembewusstsein beim Großteil der Lehrenden für das Thema vorhanden ist und dementsprechend wenig Rücksicht auf die Problematik bei der Ausführung in der Lehre genommen wird und andererseits, eine Bereitschaft der Lehrenden zur Besserung der Situation größtenteils besteht. Weder bei Studierenden, noch bei den Lehrenden gab es bzgl. der Angaben fakultäts- oder geschlechtsbedingte Unterschiede. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass ein Bedarf für Sensibilisierung zum Thema besteht, damit Barrieren in Hinsicht auf Farbsinnstörungen an der HAW Hamburg abgebaut werden können.