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Titel: Impfmotivation bei Pflegepersonal und die Bedeutung des Masernschutzgesetzes : eine empirische Analyse
Sprache: Deutsch
Autorenschaft: Müller, Maike 
Erscheinungsdatum: 3-Nov-2020
Zusammenfassung: 
Hintergrund: Masern zählen zu einer der ansteckendsten Infektionskrankheiten des Menschen. Bereits seit Jahren strebt die Weltgesundheitsorganisation die weltweite Elimination dieser Erkrankung an. Die aktuelle epidemiologische Situation in Deutschland zeigt, dass Schutzimpfungen in der Bevölkerung ungenügend in Anspruch genommen werden. Eine besondere Bedeutung bei der Betrachtung der Masernübertragungen nehmen nosokomiale Infektionen und unzureichend geschütztes Pflegepersonal ein. Um die Impfquoten in Deutschland zu erhöhen, wurde zum 1. März 2020 das Masernschutzgesetz eingeführt.
Methoden: In halbstandardisierten Betroffeneninterviews bekamen Gesundheits- und Krankenpfleger*innen einer medizinischen Zeitarbeitsagentur Fragen zum Impfstatus und der Impfmotivation, unter Einbezug des Masernschutzgesetzes, gestellt. Die Auswertung erfolgte auf Grundlage der computergestützten qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse: Alle Personen kannten ihren Impfstatus. Zwei Befragte verfügten über eine ausreichende Masernimmunität nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission. Ob Schutzimpfungen bei Pflegepersonal durchgeführt oder abgelehnt werden, ist abhängig von der impfpräventablen Erkrankung und subjektiven Faktoren. Der am häufigsten genannte Grund für eine Impfung war der beruflich indizierte Selbstschutz. Gründe gegen eine Impfung bildeten vor allem die mangelnde Risikowahrnehmung, das fehlende Vertrauen in Impfstoffe und die Angst vor Nebenwirkungen. Die Einführung einer Impfpflicht im Zuge des Masernschutzgesetzes trägt nicht zu einer veränderten Impfmotivation des befragten Pfle-gepersonals bei. Allerdings wirken sich die politischen Maßnahmen zum Zwecke der Ein-dämmung der COVID-19-Pandemie auf die Einstellungen des Pflegepersonals gegenüber den Inhalten des Masernschutzgesetzes aus.
Diskussion: Die fehlende Auswirkung des Masernschutzgesetzes auf die Impfmotivation des Pflegepersonals lässt darauf schließen, dass sich die individuelle Impfeinstellung ohne die gesetzliche Maßnahme nicht verändert hätte und unterstreicht somit die Wichtigkeit dieses Gesetzes. Es wird empfohlen, den Erfolg des Gesetzes und die zukünftigen Impfquoten bei den bestimmten Personen- und Berufsgruppen in weiterführenden Studien zu evaluieren. Zudem sollten niedrigschwellige Kampagnen und Aufklärungsangebote veranlasst werden, um die Impfakzeptanz zu steigern.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/9932
Einrichtung: Fakultät Life Sciences 
Department Gesundheitswissenschaften 
Dokumenttyp: Abschlussarbeit
Abschlussarbeitentyp: Bachelorarbeit
Hauptgutachter*in: Schillmöller, Zita 
Gutachter*in der Arbeit: Ohlroggen, Stephanie 
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